Die Sprache ist die Krücke des "hinkenden", nach Hilfe greifenden Geistes. Das im Text beschriebene Schweigen ist die Genesung eines befreiten Geistes.
Und was ist das "düstere Schweigen"?
Auch bei diesem Schweigen braucht der Geist keine Krücken. Aber deswegen, weil es lähmend ist.
#2
Diana(Samstag, 13 Juli 2024 10:46)
Ja, Ruth, eine gute Beschreibung.
Düsteres Schweigen stellt die unentwickelte Variante, als Ausgangspunkt unserer Entwicklung, dar. Kein wahres, göttliches Schweigen, sondern dumpfer enger Raum, gefüllt mit weltlichen Dingen, Sorgen,
Ängsten, unheilsamen Elementalen und Chimären, die einer Möglichkeit lauern, sich energetisch vampirisch an uns und anderen zu bedienen. Düster im Sinne von verdunkelt, wenig Licht und Erkenntnis,
eines trüben, umwölkten, verdunkelten Geistes.
#3
Diana(Samstag, 13 Juli 2024 10:58)
Schweigen ist die göttliche Sprache.
Schweigen ist Tun, Stille ist ein daraus erwachsender und erwachender Zustand.
In Stille und im Ruhen vollenden wir die Dinge.
Schweigen ist zutiefst dialogisch.
Im Schweigen und Still-Werden spricht Gott zu uns, im schweigenden Gespräch verwandelt er uns.
Im spirituellen Zusammenhang sind Sprechen und Schweigen enorm wichtig. Es sind aufeinanderfolgende und sich bedingende Schritte, wenngleich zu Beginn unserer Entwicklung dem Zuhören eine größere
Bedeutung zukommt. Wir wenden uns, absolut formuliert, was graduell erfolgt, von der lärmenden Welt ab und entdecken unseren plappernden Geist. Wir versuchen der Welt erst einmal sprachlich nichts
Weiteres hinzuzufügen (Innehalten), und bemerken so viel deutlicher, was alles auf uns einprallt, die entwicklungsbedürftige weltliche Fülle, die in Wahrheit eine tiefe innere Leere darstellt (Welt
erkennen lernen). Wir füllen unsere innere Leere mit weltlicher Fülle, kümmern geistig dahin und schlagen Wundmal um Wundmal in uns, unsere Mitmenschen und die Welt. Im Schweigen, wir beteiligen uns
nicht mehr am Weltgeschehen, erkennen wir nicht nur den Lärm um uns, sondern auch in uns (Selbst-Erkenntnis, Weg-Arbeiter werden). Wir suchen Mittel und Wege, still zu werden, was ein sehr langer
Prozess ist. Wir müssen uns und die Welt erkennen lernen. Wir setzen uns aus-ein-ander, d.h. wir sortieren AUS, bauen richtiges EIN und werden ein ANDERer. Wir werden EINs mit uns und ANDERen, werden
EIN-ANDER Gefährten. Auch das ist ein Prozess, wo eingeatmet (lernen) und ausgeatmet (getan) werden muss. Erkennen lernen, Geistesschulung, Auseinandersetzung bedeutet immer das rechte Maß zwischen
so gedeutetem Ein- und Ausatmen und der Atempause dazwischen (Reflexion, Innenschau und Selbstanalyse) zu finden.
Schweigen heißt auch, den inneren Lärm und Unruhe anzunehmen und ihm nichts entgegenzusetzen, was ihn befördern könnte. Schweigen heißt auch, sich mitfühlend dem Leiden der Welt und dem inneren
Leiden zuzuwenden, anfangend bei uns selbst. Schweigen ist eine heilende Geste, wir umarmen unser wundes, werdendes Wesen, fügen nichts hinzu, nehmen nichts weg. Annahme von dem, was ist, um zu
werden, was wir sind. Wir müssen herausfinden und üben, was liebende Selbstannahme und Heilung bedeutet und bringt. Schweigen und Hinhören ist der Weg dahin. Fortgesetztes Schweigen führt zu
zunehmendem Still-Werden. Wir finden kleine Ruheoasen in uns, die nicht wir sind. Im Schweigen machen wir uns empfänglich, lassen die Dinge wirken, ohne sie gleich wieder durch Reden zu verlieren.
Wir (AP) werden ein Fass mit Boden, in dem etwas (HS) Halt finden kann, in dem noch mehr (Gott) einfließen kann, in uns Er-füllung findet. Entlastung schafft schon das zur Ruhe kommen, aber Erfüllung
bringt nur tiefes Schweigen, in dem wir freilassend und absichtslos hin-hören. Wir müssen lernen hinzuhören und immer tiefer gehen, um die richtige Stimme in uns zu hören. Gott spricht zu uns, wenn
wir uns diesen Zugang erarbeiten. Dieses Sprechen ist unendlicher Raum, Liebe und Güte, tiefes Erkennen dessen, was wir werden und sind. Diese innere Verbindung und schweigendes Gespräch mit Gott ist
mit nichts zu vergleichen oder zu beschreiben. Es ist wahre, tiefe, innere, lebendige, umfassende Verbindung, Fülle und Erfüllung.
Fortsetzung in #4
#4
Diana(Samstag, 13 Juli 2024 10:58)
Fortsetzung von #3
Aus so verstandenem und gelebtem Schweigen zu sprechen, bedeutet Heilung für uns, unsere Mitmenschen und die Welt. Wir geben der Sprache eine Richtung, wir geben ihr Heilung, sie ist Mittel zum
Zweck. Sie ist getragen von wahrem Grund und Ausrichtung. Sie wird zu einem Medium von Liebe und Mitgefühl, einem Fluidum, das die Welt heilen kann. Heilsame Sprache bedarf des Schweigens, aus dem
verwirklichten Schweigen werden wir wahrhaft Sprachfähige und Sprechende. Wir bringen in dieser Sprache etwas in die Welt und werden still, um wieder zu hören, Resonanz zu spüren. Auf Basis dieser
Resonanz erkennen und entscheiden wir über unser weiteres Tun und Lassen. So verstanden, leben wir als Mittel und Mittler Gottes. In seiner liebenden Ausatmung (Sprechen, Geben. Lehren) geben wir
durch ihn der Welt. In seiner liebenden Einatmung (Schweigen, Hören, Annehmen) heilen wir durch ihn die Welt. In der Ausatmung Gottes weist er uns aus Weisheit, Liebe und Freude die Richtung. In der
Einatmung Gottes erhört er uns, nimmt aus Mitgefühl, Zuwendung und Gnade uns zu einem Großteil unsere Schuld und Leid. In den Pausen zwischen Ein- und Ausatmung schafft Gott Raum, füllt ihn mit
unendlichen Möglichkeiten und Erkennen. Und er gibt uns die Möglichkeit, diesen individuell zu nutzen, aus wahrer freilassender umfassender Liebe.
Wir sind Kanal Gottes, der seine Liebe und Güte in die Welt bringen darf.
Wir sind Gefäße Gottes, die seiner Unermesslichkeit individuelle Form und Ausdruck geben.
Wir sind Kinder Gottes, tragen sein unendliches Potential in uns und können es entwickeln.
Wir sind geistige Lampen Gottes, dürfen ihn erfassen lernen, von seinem Licht durchströmt und strahlen es freilassend in die Welt.
Wir sind geistige Wesen, frei, ohne Grund und Boden, bedürfen nichts, außer der liebenden und haltenden Führung Gottes.
#5
Ruth Finder(Samstag, 13 Juli 2024 20:30)
Das düstere lähmende Schweigen kann entstehen, wenn man z.B.
- sich aus egoistischen Motiven (Eitelkeit, Geltungssucht, Schwermut,Verblendung, Rechthaberei, Ungeduld usw.) vom Glauben, von der Gemeinschaft, vom Lehrer, von Gott abwendet
- unentschieden, unentschlossen ist/ bleibt
- wenig bis kein Vertrauen in die höhere Fügung (mehr) hat
- mit dem Verstand nicht weiter weiß und mit dem Herz nocht nicht (ausreichend) weiß
#6
Ruth Finder(Sonntag, 14 Juli 2024 09:42)
#3-4: Wieder eine Fülle an lesenswerten Gedanken und Überlegungen!
Meine Favoriten:
"Auch das ist ein Prozess, wo eingeatmet (lernen) und ausgeatmet (getan) werden muss. Erkennen lernen, Geistesschulung, Auseinandersetzung bedeutet immer das rechte Maß zwischen so gedeutetem Ein-
und Ausatmen und der Atempause dazwischen (Reflexion, Innenschau und Selbstanalyse) zu finden."
"Schweigen heißt auch, den inneren Lärm und Unruhe anzunehmen und ihm nichts entgegenzusetzen, was ihn befördern könnte."
"Im Schweigen machen wir uns empfänglich, lassen die Dinge wirken, ohne sie gleich wieder durch Reden zu verlieren."
"Entlastung schafft schon das zur Ruhe kommen, aber Erfüllung bringt nur tiefes Schweigen, in dem wir freilassend und absichtslos hin-hören. Wir müssen lernen hinzuhören und immer tiefer gehen, um
die richtige Stimme in uns zu hören."
#7
RuFi(Sonntag, 14 Juli 2024 12:11)
"Auch das ist ein Prozess, wo eingeatmet (lernen) und ausgeatmet (getan) werden muss. Erkennen lernen, Geistesschulung, Auseinandersetzung bedeutet immer das rechte Maß zwischen so gedeutetem Ein-
und Ausatmen und der Atempause dazwischen (Reflexion, Innenschau und Selbstanalyse) zu finden."
Zu meinem eigenen Vergnügen und hoffentlich zur allgemeinen Erheiterung eine Rabbigeschichte dazu. �
Richtig atmen
Ein Schüler fragte Rabbi Jakov ben Katz, was einen entwickelten Geist von anderen unterscheide.
Der Rabbi sagte: "So ein Mensch atmet ausreichend ruhig ein und wieder aus."
Der Schüler entgegnete vorsichtig: "Äh, wir alle atmen doch, oder?"
Der Rabbi fügte hinzu: "Auch die Atempausen vergisst er nicht."
Sein Schüler ungläubig: "Rebbe, das tun auch alle?!"
Der Rabbi fuhr unverdrossen fort: "Und das tut er fortwährend."
Es reichte dem Schüler und er stöhnte auf: "Rebbe, Rebbe, aber wirklich!!!"
"Sieh den Sinn hinter diesen Worten", sagte der Schargoroder zu seinem Zögling. Dann atmete er tief ein und las schweigend etwas in der Thora, schloss danach kurz seine Augen und fing anschließend
beim Ausatmen gen Himmel zu beten an.
Als der Schüler das sah, da ging es ihm auf.
Er tat seinem Lehrer gleich und sagte: "Flach, hastig und unregelmäßig ist mein Atem. Ich gelobe, es einem entwickelten Geist beim Atmen gleichzutun!"
#8
Diana(Sonntag, 14 Juli 2024 19:35)
"Flach, hastig und unregelmäßig": Sehr gut beschrieben. Etwas, was es in jeglicher Hinsicht weiterzuentwickeln gilt.
Danke für die Geschichte, Ruth, auch für mich vergnüglich und die Botschaft in den rechten Rahmen gebracht ;-).
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Ruth Finder (Freitag, 12 Juli 2024 14:14)
Eine sehr treffliche Beschreibung!
Die Sprache ist die Krücke des "hinkenden", nach Hilfe greifenden Geistes. Das im Text beschriebene Schweigen ist die Genesung eines befreiten Geistes.
Und was ist das "düstere Schweigen"?
Auch bei diesem Schweigen braucht der Geist keine Krücken. Aber deswegen, weil es lähmend ist.
Diana (Samstag, 13 Juli 2024 10:46)
Ja, Ruth, eine gute Beschreibung.
Düsteres Schweigen stellt die unentwickelte Variante, als Ausgangspunkt unserer Entwicklung, dar. Kein wahres, göttliches Schweigen, sondern dumpfer enger Raum, gefüllt mit weltlichen Dingen, Sorgen, Ängsten, unheilsamen Elementalen und Chimären, die einer Möglichkeit lauern, sich energetisch vampirisch an uns und anderen zu bedienen. Düster im Sinne von verdunkelt, wenig Licht und Erkenntnis, eines trüben, umwölkten, verdunkelten Geistes.
Diana (Samstag, 13 Juli 2024 10:58)
Schweigen ist die göttliche Sprache.
Schweigen ist Tun, Stille ist ein daraus erwachsender und erwachender Zustand.
In Stille und im Ruhen vollenden wir die Dinge.
Schweigen ist zutiefst dialogisch.
Im Schweigen und Still-Werden spricht Gott zu uns, im schweigenden Gespräch verwandelt er uns.
Im spirituellen Zusammenhang sind Sprechen und Schweigen enorm wichtig. Es sind aufeinanderfolgende und sich bedingende Schritte, wenngleich zu Beginn unserer Entwicklung dem Zuhören eine größere Bedeutung zukommt. Wir wenden uns, absolut formuliert, was graduell erfolgt, von der lärmenden Welt ab und entdecken unseren plappernden Geist. Wir versuchen der Welt erst einmal sprachlich nichts Weiteres hinzuzufügen (Innehalten), und bemerken so viel deutlicher, was alles auf uns einprallt, die entwicklungsbedürftige weltliche Fülle, die in Wahrheit eine tiefe innere Leere darstellt (Welt erkennen lernen). Wir füllen unsere innere Leere mit weltlicher Fülle, kümmern geistig dahin und schlagen Wundmal um Wundmal in uns, unsere Mitmenschen und die Welt. Im Schweigen, wir beteiligen uns nicht mehr am Weltgeschehen, erkennen wir nicht nur den Lärm um uns, sondern auch in uns (Selbst-Erkenntnis, Weg-Arbeiter werden). Wir suchen Mittel und Wege, still zu werden, was ein sehr langer Prozess ist. Wir müssen uns und die Welt erkennen lernen. Wir setzen uns aus-ein-ander, d.h. wir sortieren AUS, bauen richtiges EIN und werden ein ANDERer. Wir werden EINs mit uns und ANDERen, werden EIN-ANDER Gefährten. Auch das ist ein Prozess, wo eingeatmet (lernen) und ausgeatmet (getan) werden muss. Erkennen lernen, Geistesschulung, Auseinandersetzung bedeutet immer das rechte Maß zwischen so gedeutetem Ein- und Ausatmen und der Atempause dazwischen (Reflexion, Innenschau und Selbstanalyse) zu finden.
Schweigen heißt auch, den inneren Lärm und Unruhe anzunehmen und ihm nichts entgegenzusetzen, was ihn befördern könnte. Schweigen heißt auch, sich mitfühlend dem Leiden der Welt und dem inneren Leiden zuzuwenden, anfangend bei uns selbst. Schweigen ist eine heilende Geste, wir umarmen unser wundes, werdendes Wesen, fügen nichts hinzu, nehmen nichts weg. Annahme von dem, was ist, um zu werden, was wir sind. Wir müssen herausfinden und üben, was liebende Selbstannahme und Heilung bedeutet und bringt. Schweigen und Hinhören ist der Weg dahin. Fortgesetztes Schweigen führt zu zunehmendem Still-Werden. Wir finden kleine Ruheoasen in uns, die nicht wir sind. Im Schweigen machen wir uns empfänglich, lassen die Dinge wirken, ohne sie gleich wieder durch Reden zu verlieren. Wir (AP) werden ein Fass mit Boden, in dem etwas (HS) Halt finden kann, in dem noch mehr (Gott) einfließen kann, in uns Er-füllung findet. Entlastung schafft schon das zur Ruhe kommen, aber Erfüllung bringt nur tiefes Schweigen, in dem wir freilassend und absichtslos hin-hören. Wir müssen lernen hinzuhören und immer tiefer gehen, um die richtige Stimme in uns zu hören. Gott spricht zu uns, wenn wir uns diesen Zugang erarbeiten. Dieses Sprechen ist unendlicher Raum, Liebe und Güte, tiefes Erkennen dessen, was wir werden und sind. Diese innere Verbindung und schweigendes Gespräch mit Gott ist mit nichts zu vergleichen oder zu beschreiben. Es ist wahre, tiefe, innere, lebendige, umfassende Verbindung, Fülle und Erfüllung.
Fortsetzung in #4
Diana (Samstag, 13 Juli 2024 10:58)
Fortsetzung von #3
Aus so verstandenem und gelebtem Schweigen zu sprechen, bedeutet Heilung für uns, unsere Mitmenschen und die Welt. Wir geben der Sprache eine Richtung, wir geben ihr Heilung, sie ist Mittel zum Zweck. Sie ist getragen von wahrem Grund und Ausrichtung. Sie wird zu einem Medium von Liebe und Mitgefühl, einem Fluidum, das die Welt heilen kann. Heilsame Sprache bedarf des Schweigens, aus dem verwirklichten Schweigen werden wir wahrhaft Sprachfähige und Sprechende. Wir bringen in dieser Sprache etwas in die Welt und werden still, um wieder zu hören, Resonanz zu spüren. Auf Basis dieser Resonanz erkennen und entscheiden wir über unser weiteres Tun und Lassen. So verstanden, leben wir als Mittel und Mittler Gottes. In seiner liebenden Ausatmung (Sprechen, Geben. Lehren) geben wir durch ihn der Welt. In seiner liebenden Einatmung (Schweigen, Hören, Annehmen) heilen wir durch ihn die Welt. In der Ausatmung Gottes weist er uns aus Weisheit, Liebe und Freude die Richtung. In der Einatmung Gottes erhört er uns, nimmt aus Mitgefühl, Zuwendung und Gnade uns zu einem Großteil unsere Schuld und Leid. In den Pausen zwischen Ein- und Ausatmung schafft Gott Raum, füllt ihn mit unendlichen Möglichkeiten und Erkennen. Und er gibt uns die Möglichkeit, diesen individuell zu nutzen, aus wahrer freilassender umfassender Liebe.
Wir sind Kanal Gottes, der seine Liebe und Güte in die Welt bringen darf.
Wir sind Gefäße Gottes, die seiner Unermesslichkeit individuelle Form und Ausdruck geben.
Wir sind Kinder Gottes, tragen sein unendliches Potential in uns und können es entwickeln.
Wir sind geistige Lampen Gottes, dürfen ihn erfassen lernen, von seinem Licht durchströmt und strahlen es freilassend in die Welt.
Wir sind geistige Wesen, frei, ohne Grund und Boden, bedürfen nichts, außer der liebenden und haltenden Führung Gottes.
Ruth Finder (Samstag, 13 Juli 2024 20:30)
Das düstere lähmende Schweigen kann entstehen, wenn man z.B.
- sich aus egoistischen Motiven (Eitelkeit, Geltungssucht, Schwermut,Verblendung, Rechthaberei, Ungeduld usw.) vom Glauben, von der Gemeinschaft, vom Lehrer, von Gott abwendet
- unentschieden, unentschlossen ist/ bleibt
- wenig bis kein Vertrauen in die höhere Fügung (mehr) hat
- mit dem Verstand nicht weiter weiß und mit dem Herz nocht nicht (ausreichend) weiß
Ruth Finder (Sonntag, 14 Juli 2024 09:42)
#3-4: Wieder eine Fülle an lesenswerten Gedanken und Überlegungen!
Meine Favoriten:
"Auch das ist ein Prozess, wo eingeatmet (lernen) und ausgeatmet (getan) werden muss. Erkennen lernen, Geistesschulung, Auseinandersetzung bedeutet immer das rechte Maß zwischen so gedeutetem Ein- und Ausatmen und der Atempause dazwischen (Reflexion, Innenschau und Selbstanalyse) zu finden."
"Schweigen heißt auch, den inneren Lärm und Unruhe anzunehmen und ihm nichts entgegenzusetzen, was ihn befördern könnte."
"Im Schweigen machen wir uns empfänglich, lassen die Dinge wirken, ohne sie gleich wieder durch Reden zu verlieren."
"Entlastung schafft schon das zur Ruhe kommen, aber Erfüllung bringt nur tiefes Schweigen, in dem wir freilassend und absichtslos hin-hören. Wir müssen lernen hinzuhören und immer tiefer gehen, um die richtige Stimme in uns zu hören."
RuFi (Sonntag, 14 Juli 2024 12:11)
"Auch das ist ein Prozess, wo eingeatmet (lernen) und ausgeatmet (getan) werden muss. Erkennen lernen, Geistesschulung, Auseinandersetzung bedeutet immer das rechte Maß zwischen so gedeutetem Ein- und Ausatmen und der Atempause dazwischen (Reflexion, Innenschau und Selbstanalyse) zu finden."
Zu meinem eigenen Vergnügen und hoffentlich zur allgemeinen Erheiterung eine Rabbigeschichte dazu. �
Richtig atmen
Ein Schüler fragte Rabbi Jakov ben Katz, was einen entwickelten Geist von anderen unterscheide.
Der Rabbi sagte: "So ein Mensch atmet ausreichend ruhig ein und wieder aus."
Der Schüler entgegnete vorsichtig: "Äh, wir alle atmen doch, oder?"
Der Rabbi fügte hinzu: "Auch die Atempausen vergisst er nicht."
Sein Schüler ungläubig: "Rebbe, das tun auch alle?!"
Der Rabbi fuhr unverdrossen fort: "Und das tut er fortwährend."
Es reichte dem Schüler und er stöhnte auf: "Rebbe, Rebbe, aber wirklich!!!"
"Sieh den Sinn hinter diesen Worten", sagte der Schargoroder zu seinem Zögling. Dann atmete er tief ein und las schweigend etwas in der Thora, schloss danach kurz seine Augen und fing anschließend beim Ausatmen gen Himmel zu beten an.
Als der Schüler das sah, da ging es ihm auf.
Er tat seinem Lehrer gleich und sagte: "Flach, hastig und unregelmäßig ist mein Atem. Ich gelobe, es einem entwickelten Geist beim Atmen gleichzutun!"
Diana (Sonntag, 14 Juli 2024 19:35)
"Flach, hastig und unregelmäßig": Sehr gut beschrieben. Etwas, was es in jeglicher Hinsicht weiterzuentwickeln gilt.
Danke für die Geschichte, Ruth, auch für mich vergnüglich und die Botschaft in den rechten Rahmen gebracht ;-).