Wahrscheinlich trägt JEDER (für andere mehr oder weniger gut sichtbar und unterschiedlich groß) einen Sandsack auf dem Rücken - und mehr oder weniger große Auszüge davon tragen ANDERE in Körbchen vor
sich her.
#2
C.(Donnerstag, 18 Juli 2024 16:56)
Damit einen brüderlichen, angemessenen Umgang zu finden ist eine weitaus komplexere Aufgabe, als der wüstenväterliche Umgang damit. Der ist allerdings scheinbar bestechend schlicht: Ich kümmere mich
um MEINEN Scheiß. Das funktioniert aber vor allem dann gut, wenn man weit weg von anderen in seiner Zelle hockt. Und mit anderen nur minimal zu tun hat.
#3
Diana(Sonntag, 21 Juli 2024 07:12)
Ja, nicht so einfach in der realen Welt, Clemens. Aber sitzen wir alle nicht immer noch oder immer wieder in manchen Teilen in unserer engen Zelle (AP) und müssen eher lernen, uns (HS) auf unsere
Mitgefährten zuzubewegen, in einer heilsamen Art und Weise?
Eine sehr eindrückliche und hilfreiche Belehrung für uns. Wir wundern uns manchmal, warum wir so bedrückt und gebeugt durchs Leben gehen und sehen die Last nicht, die wir auf dem Rücken tragen. Wir
leben unsere Bedrückung und Leiden unbewusst am anderen aus, weil wir nicht verstehen, dass der daraus erwachsende Druck, Emotionen, Gedanken etc. ZU UNS gehört. Wir stoßen uns an den sogenannten
Verfehlungen anderen, sind aber blind für die umfassende Anforderung unserer eigenen Entwicklung. Wir nutzen unsere Weggefährten nicht als Spiegel für uns und Hilfe für sie, sondern arbeiten uns an
ihnen ab.
Der Sand stellt, als ein mögliches Bild, all unsere entwicklungsbedürftigen Dinge dar, die unser HS trägt, und vom Sack (AP) zusammengehalten wird. Die Sandkörnchen sind sehr unterschiedliche Aspekte
und Themen, zum Teil unverbunden, klein und scheinen relativ unbedeutend zu sein. In Summe stellen sie aber einen riesigen Berg an Entwicklungsanforderung an uns dar. Auf Sand kann man nicht bauen,
sondern nur auf festen Grund. Klar ist, das wir nicht der Sack und der Inhalt des Sackes sind, mit dem wir uns aber häufiger verwechseln. Es gilt das Gewicht des Sackes von unheilsamen Inhalten zu
leeren, indem wir unsere AP und ihre Inhalte klären und modifizieren, so dass sie nach und nach das HS und höhere Inhalte transportieren kann. Oder anders, unser Wahres Selbst unsere äußere Form (AP)
erfüllen kann und wir so wahr, heil und real werden können. Der Sack wird zu unserer Kleidung, die das HS strahlend und unbeschattet trägt und ihm dient.
Mit unseren materiellen Augen können wir nur nach vorne sehen, trotz des peripheren Sehens ist unser Sichtfeld sehr eingeschränkt. Mit unserer spirituellen Entwicklung weiten wir zunehmend unser
Blickfeld aus. Wir benutzen nicht nur die materiellen Augen, sondern auch das dritte Auge und entwickeln einen geistigen Rundumblick.
Natürlich ist es so, dass wir alle unseren eigenen Sack mit uns herumtragen, auch der Bruder, von dem die Rede ist. Aber solange wir unseren eigenen Sack nicht umfänglich sehen und abgearbeitet
haben, sind wir auch nicht in der Lage, andere Menschen WIRKLICH zu erkennen. Wir sehen, wie in dem Körbchen des Altvaters dargestellt, nur einige Körnchen Sand, die uns vor der Nase stehen und in
denen wir im schlechtesten Fall, herumwühlen. Daraus projizieren wir die Persönlichkeit des Anderen, ohne auf die Komplexität von uns allen, auch von ihm, einzugehen. Und daneben ist es einfach nicht
unsere Aufgabe, dazu eine Beurteilung oder Bewertung abzugeben. Es ist unsere Aufgabe, UNS zu entwickeln. Und darin ist auch enthalten, das wir für uns und andere Mitgefühl entwickeln, weil jedes
dieser Sandkörnchen auf dem Rücken in irgendeiner Form Schmerz und Leiden verursacht. Nicht allein aus den karmischen Konsequenzen, sondern einfach aufgrund der Tatsache, dass wir so vom Heilen,
Ganzen, Göttlichen getrennt leben müssen.
Wir müssen unseren Sandsack annehmen und an seiner Verkleinerung, Reinigung und Klärung arbeiten. Wenn wir emotional oder gedanklich in Wallung kommen ob der vorgeblichen Entwicklungsbedürftigkeit
anderer, müssen wir uns das Beispiel des Altvaters zu Herzen nehmen und AN UNS arbeiten. Wir können darüber, was uns am anderen triggert, was wir an ihm verurteilen oder falsch finden, viel über
UNSERE Geisteshaltung und emotionalen/ gedanklichen Zustand unserer AP lernen. Das heißt nicht, dass wir nicht auch im Zuge unserer Entwicklung auch die Probleme anderer zunehmend erkennen lernen.
Das ist sicherlich so. Aber hier ist es viel hilfreicher, mit Mitgefühl und Demut zu handeln, auch weil das den Anderen dabei unterstützt etwas zu lernen, so wie wir uns von andren an der Stelle
Mitgefühl wünschen. Aber ansonsten heißt es lange Zeit einfach nur: „Schuster, bleib bei deinem Leisten“.
PS: Eine interessante Erklärung zur letzten Redewendung fand ich übrigens hier:
https://berlin.museum-digital.de/documents/27104850370.pdf
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C. (Donnerstag, 18 Juli 2024 16:50)
Wahrscheinlich trägt JEDER (für andere mehr oder weniger gut sichtbar und unterschiedlich groß) einen Sandsack auf dem Rücken - und mehr oder weniger große Auszüge davon tragen ANDERE in Körbchen vor sich her.
C. (Donnerstag, 18 Juli 2024 16:56)
Damit einen brüderlichen, angemessenen Umgang zu finden ist eine weitaus komplexere Aufgabe, als der wüstenväterliche Umgang damit. Der ist allerdings scheinbar bestechend schlicht: Ich kümmere mich um MEINEN Scheiß. Das funktioniert aber vor allem dann gut, wenn man weit weg von anderen in seiner Zelle hockt. Und mit anderen nur minimal zu tun hat.
Diana (Sonntag, 21 Juli 2024 07:12)
Ja, nicht so einfach in der realen Welt, Clemens. Aber sitzen wir alle nicht immer noch oder immer wieder in manchen Teilen in unserer engen Zelle (AP) und müssen eher lernen, uns (HS) auf unsere Mitgefährten zuzubewegen, in einer heilsamen Art und Weise?
Eine sehr eindrückliche und hilfreiche Belehrung für uns. Wir wundern uns manchmal, warum wir so bedrückt und gebeugt durchs Leben gehen und sehen die Last nicht, die wir auf dem Rücken tragen. Wir leben unsere Bedrückung und Leiden unbewusst am anderen aus, weil wir nicht verstehen, dass der daraus erwachsende Druck, Emotionen, Gedanken etc. ZU UNS gehört. Wir stoßen uns an den sogenannten Verfehlungen anderen, sind aber blind für die umfassende Anforderung unserer eigenen Entwicklung. Wir nutzen unsere Weggefährten nicht als Spiegel für uns und Hilfe für sie, sondern arbeiten uns an ihnen ab.
Der Sand stellt, als ein mögliches Bild, all unsere entwicklungsbedürftigen Dinge dar, die unser HS trägt, und vom Sack (AP) zusammengehalten wird. Die Sandkörnchen sind sehr unterschiedliche Aspekte und Themen, zum Teil unverbunden, klein und scheinen relativ unbedeutend zu sein. In Summe stellen sie aber einen riesigen Berg an Entwicklungsanforderung an uns dar. Auf Sand kann man nicht bauen, sondern nur auf festen Grund. Klar ist, das wir nicht der Sack und der Inhalt des Sackes sind, mit dem wir uns aber häufiger verwechseln. Es gilt das Gewicht des Sackes von unheilsamen Inhalten zu leeren, indem wir unsere AP und ihre Inhalte klären und modifizieren, so dass sie nach und nach das HS und höhere Inhalte transportieren kann. Oder anders, unser Wahres Selbst unsere äußere Form (AP) erfüllen kann und wir so wahr, heil und real werden können. Der Sack wird zu unserer Kleidung, die das HS strahlend und unbeschattet trägt und ihm dient.
Mit unseren materiellen Augen können wir nur nach vorne sehen, trotz des peripheren Sehens ist unser Sichtfeld sehr eingeschränkt. Mit unserer spirituellen Entwicklung weiten wir zunehmend unser Blickfeld aus. Wir benutzen nicht nur die materiellen Augen, sondern auch das dritte Auge und entwickeln einen geistigen Rundumblick.
Natürlich ist es so, dass wir alle unseren eigenen Sack mit uns herumtragen, auch der Bruder, von dem die Rede ist. Aber solange wir unseren eigenen Sack nicht umfänglich sehen und abgearbeitet haben, sind wir auch nicht in der Lage, andere Menschen WIRKLICH zu erkennen. Wir sehen, wie in dem Körbchen des Altvaters dargestellt, nur einige Körnchen Sand, die uns vor der Nase stehen und in denen wir im schlechtesten Fall, herumwühlen. Daraus projizieren wir die Persönlichkeit des Anderen, ohne auf die Komplexität von uns allen, auch von ihm, einzugehen. Und daneben ist es einfach nicht unsere Aufgabe, dazu eine Beurteilung oder Bewertung abzugeben. Es ist unsere Aufgabe, UNS zu entwickeln. Und darin ist auch enthalten, das wir für uns und andere Mitgefühl entwickeln, weil jedes dieser Sandkörnchen auf dem Rücken in irgendeiner Form Schmerz und Leiden verursacht. Nicht allein aus den karmischen Konsequenzen, sondern einfach aufgrund der Tatsache, dass wir so vom Heilen, Ganzen, Göttlichen getrennt leben müssen.
Wir müssen unseren Sandsack annehmen und an seiner Verkleinerung, Reinigung und Klärung arbeiten. Wenn wir emotional oder gedanklich in Wallung kommen ob der vorgeblichen Entwicklungsbedürftigkeit anderer, müssen wir uns das Beispiel des Altvaters zu Herzen nehmen und AN UNS arbeiten. Wir können darüber, was uns am anderen triggert, was wir an ihm verurteilen oder falsch finden, viel über UNSERE Geisteshaltung und emotionalen/ gedanklichen Zustand unserer AP lernen. Das heißt nicht, dass wir nicht auch im Zuge unserer Entwicklung auch die Probleme anderer zunehmend erkennen lernen. Das ist sicherlich so. Aber hier ist es viel hilfreicher, mit Mitgefühl und Demut zu handeln, auch weil das den Anderen dabei unterstützt etwas zu lernen, so wie wir uns von andren an der Stelle Mitgefühl wünschen. Aber ansonsten heißt es lange Zeit einfach nur: „Schuster, bleib bei deinem Leisten“.
PS: Eine interessante Erklärung zur letzten Redewendung fand ich übrigens hier:
https://berlin.museum-digital.de/documents/27104850370.pdf