Wüste Väter 87 - Spruch 3 (fand ich nachdenkenswert)
Etwas überspitzt eine Rabbi-Geschichte dazu.
Von allen Geistern verlassen
Einmal berichtete man dem Schargoroder Rebben von einem, der durch und durch verdorben und gottlos wäre: Er sei von allen guten Geistern verlassen.
Ob der Mann aber trotzdem ein Fünkchen schlechten Gewissens zeigen würde, wollte der Rabbi wissen. Man verneinte.
Der Rabbi Jakov sagte dazu nachdenklich: "Mir schwant, dass es um ihn noch schlechter steht, als von allen guten Geistern verlassen zu sein."
Man staunte: "Was könnte noch schlimmer sein als das!"
Der Rabbi erwiderte: "Noch schlimmer ist, von allen Geistern - guten wie bösen - verlassen zu sein."
"Wie das?!" kam die Frage.
"Hier auf Erden kämpfen gute und böse Geister nur um lebendige Seelen. Eine Seele ist immer noch lebendig, auch wenn ihr Gewissen noch so gering ist. Ohne ein Gewissen ist die Seele tot. Es lohnt
sich für alle Geister nicht, um etwas Totes zu kämpfen, und sie verlassen das Schlachtfeld."
#2
Ruth Finder(Samstag, 30 November 2024 12:58)
Das Gewissen
Ein Jude kam zu Rabbi Mosche von Ujhely und klagte, er werde von schrecklichen Träumen gequält. Nacht für Nacht wiederholte sich eine furchtbare Geschichte: es komme ihm so vor, dass er in die Hölle
geworfen werde, wo er große Qualen erleiden müsse.
Der Rabbi besann sich eine Weile und sprach: "Und ist dein Gewissen ruhig? Denke nach und prüfe Dich."
"Ich habe ein ruhiges Gewissen und bin mir keiner Schuld bewusst!"
"Sieh, das ist der große Irrtum, der Dich bedrückt, dass Du Dir einbildest, ein ruhiges Gewissen zu haben. Denn der Mensch muss sich überwinden und sich stets vorhalten, dass sein Gewissen nicht
ruhig ist, und dass er immerfort nach Vollkommenheit zu streben hat."
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Ruth Finder (Freitag, 29 November 2024 17:30)
Wüste Väter 87 - Spruch 3 (fand ich nachdenkenswert)
Etwas überspitzt eine Rabbi-Geschichte dazu.
Von allen Geistern verlassen
Einmal berichtete man dem Schargoroder Rebben von einem, der durch und durch verdorben und gottlos wäre: Er sei von allen guten Geistern verlassen.
Ob der Mann aber trotzdem ein Fünkchen schlechten Gewissens zeigen würde, wollte der Rabbi wissen. Man verneinte.
Der Rabbi Jakov sagte dazu nachdenklich: "Mir schwant, dass es um ihn noch schlechter steht, als von allen guten Geistern verlassen zu sein."
Man staunte: "Was könnte noch schlimmer sein als das!"
Der Rabbi erwiderte: "Noch schlimmer ist, von allen Geistern - guten wie bösen - verlassen zu sein."
"Wie das?!" kam die Frage.
"Hier auf Erden kämpfen gute und böse Geister nur um lebendige Seelen. Eine Seele ist immer noch lebendig, auch wenn ihr Gewissen noch so gering ist. Ohne ein Gewissen ist die Seele tot. Es lohnt sich für alle Geister nicht, um etwas Totes zu kämpfen, und sie verlassen das Schlachtfeld."
Ruth Finder (Samstag, 30 November 2024 12:58)
Das Gewissen
Ein Jude kam zu Rabbi Mosche von Ujhely und klagte, er werde von schrecklichen Träumen gequält. Nacht für Nacht wiederholte sich eine furchtbare Geschichte: es komme ihm so vor, dass er in die Hölle geworfen werde, wo er große Qualen erleiden müsse.
Der Rabbi besann sich eine Weile und sprach: "Und ist dein Gewissen ruhig? Denke nach und prüfe Dich."
"Ich habe ein ruhiges Gewissen und bin mir keiner Schuld bewusst!"
"Sieh, das ist der große Irrtum, der Dich bedrückt, dass Du Dir einbildest, ein ruhiges Gewissen zu haben. Denn der Mensch muss sich überwinden und sich stets vorhalten, dass sein Gewissen nicht ruhig ist, und dass er immerfort nach Vollkommenheit zu streben hat."