Spirituelle Praxis

 

Eines muss gleich am Anfang gesagt werden: Ohne tägliche spirituelle Praxis ist dauerhaft kein wirklicher Fortschritt zu erreichen. Sicher ist eine Übergangsphase der Orientierung und des Lernens normal und verständlich, aber wenn man nicht nach einiger Zeit zum regelmäßigen Üben kommt, ist entweder das System falsch, in dem man arbeitet - oder die Bemühung ist nicht echt.

Wichtig und relativ eng zu fassen ist die tägliche Innenschau und Selbst-Analyse. Dabei wird abends vor dem Schlafengehen der Tagesablauf "überflogen" und die intensiv erinnerten Erlebnisse werden näher betrachtet. Wir stellen uns die Frage, ob und wie wir uns in bestimmten Situationen anders oder besser hätten verhalten können. Dabei betrachten wir nicht nur das Tun, sondern auch das Sprechen, Fühlen und Denken. Durch den zeitlichen Abstand sind wir mit den Situationen nicht mehr emotional verwoben und können zu einer klareren Analyse kommen, als sie uns im Moment des Geschehens möglich war. So lernen wir nach und nach, unser Verhalten und Fehlverhalten zu erkennen, zu verstehen und tatsächlich zu modifizieren.

Weiter zu fassen sind die täglichen Meditationsübungen. Es gibt eine Vielzahl von sinnvollen Übungen, die je nach persönlichem Temperament besser oder schwerer zu vollziehen sind. Dabei ist eine gewisse Stetigkeit zu wahren. Es sollte nicht täglich etwas anderes praktiziert werden. Außerdem gilt die Regel, dass gerade jene Übungen sich lohnen, mit denen man sich schwer tut - man darf aber auch mal die Übungen genießen, die einem leicht von der Hand gehen. Eine recht empfehlenswerte Übung ist die "Spinale Psychopraktik" (siehe unter Psychopraktik). Ebenso nützlich sind Übungen, bei denen man sich durch Loslassen nach und nach vom Körper, von Emotionen und vom Gedanken distanziert und dadurch in den Kontakt zum höheren Selbst hineinwächst - oder anders herum: dadurch langsam das höhere Selbst als bestimmenderen Faktor in die Alltagspersönlichkeit hineinsickern läßt.